Der deutsche Haas-Pilot Mick Schumacher in Aktion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carlos Perez Gallardo/REUTERS/dpa)

Mick Schumacher will zunächst kurz zurück auf die Familien-Ranch in Texas. Der USA-Mexiko-Trip sollte zum positiven Bewerbungsschreiben werden für einen neuen Vertrag beim amerikanischen Formel-1-Rennstall Haas. Punkte hatten die Bosse gefordert. Auch beim Großen Preis von Mexiko wurde es damit aber nichts.

Zwei Rennen bleiben maximal noch, sollte eine Entscheidung nicht schon vorher fallen. Die Erkenntnis: Mal funktioniert das Auto, mal nicht. Doch es gab noch andere Lehren. Sowohl bei Mick Schumacher als auch bei anderen.

Mick Schumachers Qualifikations-Trost

Es war nicht alles schlecht. «Eine gute Qualifying-Runde, auch wenn sie nicht gezählt hat», nehme er an positiven Erkenntnissen mit, erklärte Mick Schumacher. Er hatte kurzzeitig auf Platz sechs gelegen, dann wurde sie gestrichen. Er war über die Streckenbegrenzung gefahren. Zumindest auf einer Runde hatte sich das Haas-Auto als konkurrenzfähig gezeigt. Letztlich reichte es nur zum 16. Platz in der Qualifikation.

Mick Schumachers Renn-Realität

Die Ausgangslage war schon schlecht. Im Rennen lief es noch schlechter, am Ende wurde es der 16. Platz. Wann er gemerkt habe, dass nichts gehe, wurde Mick Schumacher beim Sender Sky gefragt. «Erste Runde», antwortete er prompt. «Selbst wenn wir einen guten Start gehabt hätten, wären wir nach hinten durchgereicht worden», befand Mick Schumacher. Die Geschwindigkeit sei einfach nicht dagewesen. Bei beiden Autos – Teamkollege Kevin Magnussen, der wegen einer Startplatzstrafe aber auch vom vorletzten Rang hatte losfahren müssen, war als 17. hinter seinem deutschen Teamkollegen ins Ziel gekommen.

Mick Schumachers Zukunfts-Hoffnung

Am Montag wollte er zurück auf die familieneigene Ranch in Texas fliegen. Von dort soll es kurz vor dem Wochenende in die Schweizer Wahlheimat gehen. Ob bis zum Großen Preis von Brasilien in zwei Wochen eine Entscheidung fällt über seine Zukunft beim Haas-Rennstall, «werden wir sehen», meinte Mick Schumacher. Er geht auch davon aus, dass das enttäuschende Ergebnis von Mexiko nicht «einen Riesenfaktor in den Vertragsgesprächen spielen wird».

Mexikos Formel-1-Spektakel: Es herrscht Partystimmung. Fast 400 000 Menschen kamen am Rennwochenende. Eine Atmosphäre wie bei Bundesliga-Derbys, Leidenschaft und Lebensfreude. Nur eines, das ist auch so auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez: Für spektakuläre Rennverläufe ist der Kurs nicht unbedingt prädestiniert. Kaum Überholmanöver, die meiste Spannung resultierte aus den Reifenwechseln.

Mercedes ist zurück

Was passiert wäre, wenn die Silberpfeile eine andere Reifenstrategie – so eine wie die von Red Bull zum Beispiel – gewählt hätten: Offen. Aber, dass die gewählte nicht optimal war, wussten die Bosse danach nur zu gut. «So haben wir ins Klo gegriffen», sagte Teamchef Toto Wolff. Ob der überragende Max Verstappen mit derselben Reifenwahl-Variante zu schlagen gewesen wäre, bleibt unbeantwortet. Aber der Silberpfeil wurde über die Monate immer besser. «Die Pace des Autos wäre dagewesen», sagte Wolff. Der Rennstall, der nach acht Konstrukteurstiteln in Serie die WM Red Bull überlassen musste, dürfte mit steigender Zuversicht bereits aufs nächste Jahr schauen. Erst recht, weil Hamilton in Mexiko klar zu verstehen gegeben hat: Seine Mission in der Formel 1 ist mit bald 38 Jahren noch lang nicht zu Ende. Er peilt einen neuen mehrjährigen Vertrag an.