Gleich aus mehreren Gründen spannend: Das Rennen um den Großen Preis der Emilia-Romagna. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Luca Bruno/AP/dpa)

Imola, der Große Preis der Emilia Romagna. Zehntausende Tifosi. Ein Heimrennen für Ferrari. Aber gelingt WM-Spitzenreiter Charles Leclerc der nächste Saisonsieg? Es wird spannend, auch weil eines sich schon abzeichnet: Ohne Zwischenfälle wird es wohl nicht gehen.

Zwei Red Bull und zwei Ferrari in den ersten beiden Startreihen: Platz eins sicherte sich Verstappen. Der Weltmeister gewann das Sprintrennen, auch wenn er seine Pole nach wenigen Metern verloren hatte gegen Leclerc. Kann der Monegasse nun im Ferrari wieder gleich auf den ersten Metern überholen? Noch mal wird Verstappen den Start sicher nicht so verpatzen. Und von hinten könnte er buchstäblich Rückendeckung von Teamkollege Sergio Perez auf Startrang drei bekommen. Leclercs Stallrivale Carlos Sainz ist Vierter. Kurzum: die beiden besten Teams kämpfen mit ihren Fahrern auf den ersten Metern.

Ferrari schien fast unantastbar

Reifen- und Zuverlässigkeitsfrage: Ferrari schien vor dem Imola-Wochenende fast schon unantastbar. Leclerc gewann zwei von drei Rennen, führt klar im Klassement und fuhr auch im Sprint dem Sieg entgegen, bis die Reifen abbauten. Mehr als die Gummis derselben Mischung auf dem Red Bull. «Wenn wir das in den Griff kriegen, kämpfen wir um den Sieg», sagte Leclerc: «Da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn nicht, wird es ein bisschen schwieriger.» Allerdings bleibt abzuwarten, ob Red Bull die Probleme mit der Zuverlässigkeit des Autos nach zwei Verstappen-Ausfällen in drei Rennen in den Griff bekommen hat. Die Reaktion eines Verstappen bei einem neuerlichen Ausfall könnte erinnerungswürdig sein.

Schuhmacher-Junior kämpft um erste Punkte

Mick Schumachers Kampf um erste Formel-1-Punkte: Es könnte soweit sein. In seinem 25. Formel-1-Grand-Prix startet der Sohn von Rekordchampion Michael Schumacher auf jeden Fall schon mal von einem Punkteplatz in das Rennen. Als Zehnter des Sprintrennens ließ er unter anderen Sebastian Vettel im Aston Martin (13.) und auch Lewis Hamilton im Mercedes (14.) hinter sich. Zusammen kommen die beiden auf elf WM-Titel (4 Vettel, 7 Hamilton).

Das Leid von Mercedes: Es ist eine harte Zeit für den einstigen Branchenführer. Mercedes ist höchstens noch Mittelmaß. Zumindest, was die Leistungen in Imola bisher betrafen. So war Hamilton nur 14. im Sprintrennen. «Es gibts nichts, was ich tun könnte», sagte er. George Russell Elfter. Punkte seien das Minimum fürs Rennen am Sonntag, meinte Teamchef Toto Wolff: «Und wir wissen, dass das nicht annähernd das ist, was wir erwarten.»

Das Wetter: Freitag Regen, eine chaotische Qualifikation mit mehreren Unterbrechungen. Samstag trockene Strecke, und doch kommt es auch im Sprintrennen auf dem 4,909 Kilometer langen Kurs im Autodromo Enzo e Dino Ferrari zu einer Safety-Car-Phase. Die Vorhersage für’s Rennen: Tendenz Schauer – es könnte also turbulent werden.