Durchlebte in Suzuka einen Schreckmoment auf der Strecke: Pierre Gasly. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Eugene Hoshiko/AP/dpa)

Ein Bergekran am Streckenrand hat den vorbeirasenden französischen Formel-1-Fahrer Pierre Gasly beim Grand Prix in Japan in Rage versetzt.

«Was macht dieser Traktor auf der Strecke», brüllte der Alpha-Tauri-Fahrer am Boxenfunk zu seinem Team: «Ich bin direkt daran vorbeigefahren. Das ist nicht zu akzeptieren. Denkt dran, was passiert ist. Ich kann das nicht glauben.» Er habe sich in dieser Situation umbringen können, fluchte er später und lief sauer durch das Fahrerlager.

Gasly erinnerte an den 5. Oktober 2014. Vor acht Jahren war sein guter Freund Jules Bianchi im Regen von Suzuka bei einem Horror-Unfall unter einen Abschleppkran gekracht. Er hatte sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen, im folgenden Sommer 2015 war Bianchi an den Folgen gestorben. Es war der bislang letzte Todesfall der Formel 1.

Zwischenfall in der zweiten Runde

Nach dem Start des Großen Preises in diesem Jahr ereignete sich der Zwischenfall mit Gasly und dem Bergekran in der zweiten Runde. Allerdings war das Rennen zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Roten Flagge unterbrochen worden. Gasly wollte aber noch zum Feld aufschließen und fuhr nach einem Boxenstopp an dieser Stelle viel zu schnell.

Der Weltverband leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein und belegte Gasly nachträglich mit zwei Strafpunkten und einer 20-Sekunden-Strafe, weil er eben trotz Roter Flaggen an einer Stelle verbotenerweise sogar 251 Stundenkilometer auf der nassen Strecke gefahren war.

Der Franzose hätte extrem vorsichtig fahren müssen, auch weil er wusste, dass es an der Stelle eine Runde zuvor einen Unfall gegeben hatte. Ihm hätte klar sein müssen, dass zumindest die Chance bestand, dass Bergungsfahrzeuge oder Personen auf dem Kurs sind.

Mehrere Fahrer teilten allerdings den Ärger von Gasly. «Wir werden darüber sprechen müssen, warum dieser Kran auf der Strecke war», sagte Williams-Pilot Alexander Albon bei Sky.