Charles Leclerc startet mit seinem Ferrari-Boliden beim Großen Preis von Aserbaidschan von der Pole Position ins Rennen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Darko Vojinovic/AP/dpa)

Schon wieder hat Charles Leclerc den WM-Favoriten in der Formel 1 den begehrtesten Startplatz entrissen.

Wie vor zwei Wochen in Monaco sicherte sich der Ferrari-Pilot auch in Baku die Pole Position. In Aserbaidschan will der 23-Jährige am heutigen Sonntag (14.00 Uhr/Sky) aber auch wirklich von ganz vorn das Rennen beginnen, nachdem er in Monte Carlo wegen eines Defekts nicht starten konnte. Titelverteidiger Lewis Hamilton und vor allem WM-Spitzenreiter Max Verstappen wollen möglichst schnell an Leclerc vorbei.

FERRARI-AUFSCHWUNG: Die Scuderia hat eine lange Quälerei hinter sich. Die sehr speziellen Stadtkurse in Monaco und Baku halfen beim jüngsten Aufwärtstrend. 2019 hatte Leclerc noch mit seinem Unfall in der Qualifikation gepatzt und geschimpft: «Ich bin dumm.» Diesmal war der Monegasse schlau, setzte schnell die Bestzeit und profitierte dann vom Unfall-Abbruch. «Unser Renntempo ist nicht so schnell wie das unserer Mitbewerber, daher wird es schwer, sie im Rennen hinter uns zu halten», warnte Lerclerc vor übergroßen Hoffnungen.

VERSTAPPEN-WUT: Mit reichlich Ärger im Bauch steigt Red-Bull-Pilot Verstappen in sein Auto. Nach seinem Sieg in Monaco schien der Niederländer auch in den Häuserschluchten von Baku der Favorit, doch die chaotische Startplatz-Jagd kostete ihn die Pole Position. «Unser Auto sieht stark aus. Deshalb hoffe ich, dass wir im Rennen auf die Reifen achten und gute Punkte holen», sagte der 23-Jährige. Vier Punkte liegt Verstappen in der WM vor Hamilton, diese Führung will er am Kaspischen Meer ausbauen.

HAMILTON-UMSCHWUNG: Im Training schien der Mercedes-Superstar abgehängt, es drohte wie in Monte Carlo ein Desaster. Doch plötzlich fanden Hamiltons Ingenieure die richtige Fahrzeug-Abstimmung, hinzu kamen etwas Glück im Quali-Lotto und Windschatten-Hilfe. Es sei der «größte Schritt, der uns jemals zwischen drittem Training und Qualifikation gelungen ist», lobte der siebenmalige Weltmeister sein Team. «Wir wissen noch nicht, woran das liegt, aber ich hoffe, dass wir im Rennen gegen die anderen kämpfen können», sagte der Brite.

VETTEL-JAGD: Stadtkurse sind für den Aston Martin von Sebastian Vettel wohl derzeit die beste Chance, viele Punkte zu holen. In Monaco gelang dem Hessen zuletzt Platz fünf. Umso enttäuschter war der 33-Jährige, als Rote Flaggen ihn um seinen letzten Versuch für einen besseren Startplatz brachten. Als Elfter startet Vettel mitten im Getümmel – ziemlich riskant auf den engen Straßen von Baku. «Ich glaube, dass wir uns im Rennen mit einem schönen Rhythmus und gutem Renntempo verbessern können», beteuerte Vettel.