Das muss man zum Großen Preis von Aserbaidschan wissen
Beim Grand Prix von Aserbaidschan führt die Rennstrecke durch Baku. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sergei Grits/AP/dpa)

Lewis Hamilton steht mit Mercedes vor dem Großen Preis von Aserbaidschan unter Druck.

Max Verstappen geht am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) im Red Bull als Führender der Formel-1-WM in das sechste Saisonrennen in Baku. Sebastian Vettel reist nach seinen ersten WM-Punkten für Aston Martin positiv ans Kaspische Meer.

Kann Hamilton im Titelkampf zurückschlagen?

Platz sieben zuletzt in Monaco war eine Enttäuschung für den 36 Jahre alten Briten. Verstappen liegt in der WM-Wertung nach seinem Sieg im Fürstentum mit vier Punkten Vorsprung ganz vorne und ist auch in Baku der Favorit. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte seinem Rennstall bereits «eine weitere Herausforderung» voraus, weil dem Auto die Strecke nicht besonders gut liege. Hamilton gewann bei bisher vier Rennen in Aserbaidschan erst einmal (2018).

Baut Max Verstappen seine WM-Führung weiter aus?

«Die Strecke ist okay, aber eher nicht mein Favorit, wenn ich ehrlich bin», sagte der 23-jährige Niederländer. Noch nie stand er bislang auf dem Podest, wenn es in der Hafenstadt um den Sieg ging. «Es wird Zeit, das zu ändern», sagte Verstappen, der «eine starke Rückkehr» von Mercedes erwartet. Bislang schaffte es der Red-Bull-Pilot in allen fünf Saisonläufen als einziger Pilot immer auf das Podium.

Schafft es Sebastian Vettel wieder in die WM-Punkte?

Nach seinem starken fünften Platz und seinen ersten Zählern für Aston Martin ist der viermalige Weltmeister optimistisch, dass es weiter aufwärts geht. «Wir wollen den Schwung mitnehmen», sagte der 33-Jährige, der Platz elf in der WM-Wertung belegt. Zuvor hatte er die Top Ten viermal verpasst. Dass er in Baku zurecht kommt, hat Vettel bereits bewiesen. Beim bislang letzten Rennen 2019 belegte er im Ferrari immerhin Platz drei, sicherte sich ein Jahr zuvor die Pole Position und fuhr 2017 die schnellste Rennrunde.

Was macht die Strecke so besonders?

Der ungewöhnliche Mix. In der Altstadt ist es eng wie in Monaco, auf den langen Geraden sind Höchstgeschwindigkeiten wie in Monza möglich. Die zwei Kurse in einem stellen die Rennställe vor ganz besondere Herausforderungen und das Setup wird zum Balanceakt. Nur wer einen guten Kompromiss findet, kann gewinnen. In den bisherigen vier Grand Prix in Baku gab es vier verschiedene Sieger, 2019 war das zuletzt Valtteri Bottas. Der Finne war – damals noch im Williams – 2016 am Samstag vor der Baku-Premiere mit einer Geschwindigkeit von 378 km/h gemessen worden. Nach Regeländerungen sind solche Top-Speeds auf dem sechs Kilometer langen Kurs aber mittlerweile nicht mehr möglich.

Wie kam die Formel 1 überhaupt nach Aserbaidschan?

Dass Hamilton, Vettel und Co. in Baku fahren, liegt nicht zuletzt am langjährigen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Der mittlerweile 90 Jahre alte Brite hatte den Vertrag mit den Machthabern, die sich immer wieder um international beachtete Top-Ereignisse bemühen, geschlossen. Der Stopp der Motorsport-Königsklasse ist alles andere als unumstritten. Wegen Menschenrechtsverletzungen gibt es immer wieder Kritik an Aserbaidschan.

Von Thomas Wolfer, dpa