Die Verantwortlichen des Nürburgrings sind mit Blick auf eine Rückkehr der Formel 1 gesprächsbereit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ina Fassbender/Pool AFP/AP/dpa)

Die Verantwortlichen des Nürburgrings sind mit Blick auf eine Rückkehr der Formel 1 «nach wie vor gesprächsbereit».

In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur nach einem Vorstoß von Formel-1-Boss Stefano Domenicali betonte der Kommunikationschef der Betreibergesellschaft, Alexander Gerhard: «Wir vertreten weiterhin den Standpunkt, dass wir uns die Formel 1 auf dem Nürburgring sehr gut vorstellen können, aber zu wirtschaftlich sinnvollen Rahmenbedingungen.»

Die Traditionsstrecke in der Eifel war 2020 kurzfristig eingesprungen, als die Corona-Pandemie für Absagen im Rennkalender geführt hatte. «Wir hatten damals die Garantie, dass am Ende eine schwarze Null steht», erklärte Gerhard. 2021 hätten sie ebenfalls den Kontakt gesucht, seien aber nicht zusammengekommen.

Lange Zeit Teil des Rennkalenders

Das letzte Gespräch zwischen der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG und den Formel-1-Bossen hat es im August des vergangenen Jahres geben. Bis 2013 hatte der Kurs viele Jahre zu den Stationen des Formel-1-Trosses gehört, in den letzten Jahren damals allerdings aus finanziellen Gründen schon im Wechsel mit dem Hockenheimring. Ein Modell, das laut Gerhard auch künftig wieder denkbar sein könnte.

Domenicali hatte in einem «Sport1»-Interview angekündigt, Anfang des Jahres das Gespräch mit den Promotern und anderen interessierten Parteien in Deutschland zu suchen. Er selbst sei enttäuscht und auch traurig, dass es derzeit keinen deutschen Grand Prix geben würde. Auf dem Hockenheimring war zuletzt 2019 gefahren worden.

Ein Modell wie im niederländischen Zandvoort, wo laut Domenicali ein privater Organisator auf drei Jahre im Voraus Tickets verkauft hat, sehen die Nürburgring-Verantwortlichen nicht unbedingt als übertragbar für sie an. «Die Niederländer nehmen mit Max Verstappen eine Ausnahmerolle ein, und es ist auch nicht unsere Aufgabe, auf deren Modell zu schauen», sagte Gerhard. Stattdessen halten sie zwei andere Modelle für umsetzbar: Eines, bei der die Chancen und Risiken geteilt würden, ein anderes, bei dem die Strecke vermietet würde.

Den zusätzlichen Reiz der Nordschleife sehen auch die Verantwortlichen des Rings. «Als Idee darf man die Nordschleife platzieren, weil sie eine große Tradition hat», sagte Gerhard. «Ich würde diesen Gedanken niemals komplett verwerfen, gleichwohl müsste es Gespräche mit allen Beteiligen geben. Das wäre der dritte Schritt vor dem ersten», betonte er aber auch. Auf dem legendären Abschnitt, der auch als Grüne Hölle Berühmtheit erlangte, wurde 1976 zuletzt ein Formel-1-Rennen gefahren.