Lewis Hamilton aus Großbritannien von Team Mercedes beim Großen Preis von Brasilien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andre Penner/AP/dpa)

Toto Wolff beschönigte nach diesem heftigen Rückschlag für Mercedes nichts. Das Urteil des Teamchefs nach dem völlig enttäuschenden Auftritt der beiden Wagen des deutschen Formel-1-Rennstalls beim Großen Preis von São Paulo war vernichtend. Es sei eine unentschuldbare Leistung, «da fehlen mir die Worte», sagte der 51 Jahre alte Österreicher: «Das Auto hat sich angefühlt wie auf drei, nicht vier Rädern.»

In Austin war Lewis Hamilton zunächst Zweiter geworden, wegen eines Regelverstoßes aber nachträglich disqualifiziert worden. Danach in Mexiko war der 38 Jahre alte Rekordweltmeister erneut auf Rang zwei gefahren. «Was wir damit gemacht haben, war schrecklich», sagte Wolff beim Sender Sky.

In São Paulo dümpelte Hamilton letztlich als Achter ins Ziel. «Ein Rennen zum Vergessen», betonte der 103-malige Grand-Prix-Gewinner, der seit fast zwei Jahren nicht mehr gewonnen hat. «Es gibt Momente, in denen es so aussieht, als funktioniere das Auto und es gibt sie, in denen das nicht der Fall ist», sagte Hamilton. Teamkollege George Russell musste den in diesem Jahr wieder schwarz lackierten Silberpfeil sogar vorzeitig in der Box abstellen.

Dass er die Strategie des Teams zudem nicht guthieß, als er eine Weile hinter Hamilton herfahren musste, machte Russell auch deutlich: «Arbeiten wir hier zusammen oder fährt jeder sein eigenes Rennen?», sagte er.

Die Hoffnungen, wie im vergangenen Jahr in Brasilien durch Russell wenigstens einen Saisonsieg zu schaffen, waren schon im Sprint dahin. Der Mercedes verschliss die Reifen zu stark. «Lewis hat da draußen überlebt – es tut mir einfach leid für beide», sagte Wolff und betonte mit Blick auf einen möglichen Erfolg in den noch ausstehenden Rennen in zwei Wochen in Las Vegas und am darauffolgenden Wochenende beim Saisonfinale in Abu Dhabi: «Dieses Auto verdient keinen Sieg.»